Konzeption und Realisierung eines Instant Messenger für den Einsatz im medizinischen Arbeitsalltag

Type: Bachelorarbeit
Status: Läuft
Beginn: sofort (Januar 2017) 
Student: Jonas Franke
Tutor: Raphael Allner
Supervisor: Prof. Dr. rer. nat. Stefan Fischer

Forschungsgebiet

Der Begriff Telemedizin setzt sich aus Telekommunikation und Medizin zusammen. Damit werden vorrangig die Behandlungen von Patienten auf räumlicher Distanz beschrieben, welche zudem zeitlich asynchron ablaufen können. Längst wird Telemedizin deutlich differenzierter als Beschreibung für ein umfassendes Themengebiet von medizinischen Anwendungen genutzt, welche auf Telekommunikations- und Informationstechniken basieren. Die Geschichte telemedizinischer Ansätze reicht bis in das neunzehnte Jahrhundert zurück. Der Erfinder des Telefons - Alexander Graham Bell, kippte sich bei der Arbeit an seiner „Telefonapparatur“ getauften Erfindung Säure ins Gesicht und rief mit eben jenem Gerät seinen Kollegen zur Hilfe.

In den letzten Jahren ist zwar die Anzahl zugeschnittener telemedizinischer Einzellösungen wie die EKG-Übermittlung, Telekonsil-Systeme oder der Versand von radiologischen Aufnahmen stetig gestiegen, jedoch fehlen bis heute systematisch ausgearbeitete Konzepte und Standards. Neben diesen telemedizinischen Anwendungen werden alltägliche Systeme, die nicht für den Einsatz vorgesehen sind, von Medizinern und Pflegekräften zweckentfremdet und in die Arbeitsabläufe integriert. So werden z.B. Instant Messenger wie WhatsApp oder Telegramm dazu verwendet sensible Patientendaten auszutauschen. Daher muss ein umfassender, bevölkerungsbasierter und durch Qualitätsmanagement und morbiditäts- und mortalitätsbasierte Evaluation gekennzeichneter Ansatz gefunden werden.
Der demografische Wandel führt dazu, dass immer mehr alte und damit auch häufiger chronisch kranke Menschen von einem kleiner werdenden Anteil der arbeitenden Bevölkerung medizinisch versorgt werden müssen. Gerade im ländlichen Raum führt dies zu einer gravierenden Unterversorgung, wofür dringend Lösungen gefunden werden müssen. Mit Anwendungen der Telemedizin soll die Versorgung neben den ländlichen auch in urbanen, gut versorgten Regionen in Bezug auf spezielle Fragestellungen verbessert werden.

Thema der Arbeit/Aufgabenstellung

Kern dieser Arbeit ist die Konzeption und Realisierung eines Instant Messenger, welcher auf den Einsatz im medizinischen Arbeitsalltag zugeschnitten ist. Dieser soll einen sicheren Austausch von medizinischen Daten zwischen zwei Endgeräten ermöglichen. Dabei soll das umgesetzte System sowohl auf mobilen Geräten als auch auf stationären Computern einsetzbar sein.
Für den nutzerzentrierten Entwicklungsprozess ist folgender Ablauf vorgesehen:

  •  Im Rahmen einer Aufgabenanalyse soll - gemeinsam mit möglichen Endnutzern - ein Katalog von Anforderungen an das zu entwickelnde System aufgestellt werden.
  • Weiterhin soll auf Basis des Anforderungskatalogs die Systemarchitektur und die Mensch-Computer-Schnittstelle konzipiert werden.
  • Der Realisierung soll eine ausgiebige heuristische Evaluation folgen, mit der die Umsetzung gängiger Usability-Prinzipien überprüft werden soll.

Voraussetzungen

Kenntnisse in der Programmierung mit Java werden vorausgesetzt. Zudem sind Kenntnisse in der Programmierung von Web- und mobilen Anwendungen hilfreich und erwünscht. Es sollte Interesse an der Gestaltung einer gebrauchstauglichen und optisch ansprechenden Benutzerschnittstelle bestehen.

Das Kleingedruckte

Nach Einarbeitung und Umsetzung ist die geleistete Arbeit in der eigentlichen Ausarbeitung sorgfältig zu dokumentieren. Der implementierte Code ist selbstverständlich vollständig zu kommentieren. Es sind die Regeln zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten des Instituts zu beachten.